Waldorfpädagogik

Gerade in einem Stadtteil wie Berlin-Kreuzberg sollte der Lebensraum der Kinder mit besonderem Bewusstsein gestaltet werden.

In den Gruppen legen wir daher großen Wert auf den Umgang mit schönen Naturmaterialien. Durch praktische Tätigkeiten wie Backen, Kochen (vegetarische, biologische Vollwertkost), Handarbeiten, Reparaturen und Gartenarbeit werden die Kinder zur Nachahmung im Spiel angeregt.

Malen, Singen, Tanzen und Musizieren sind ebenso Bestandteil des Kindergartenalltags wie das Erzählen von Märchen, Puppenspielen, darstellende Reigen- und Rollenspiele.

All diese Tätigkeiten sind eingebunden in einen sich wiederholenden Tages-, Wochen- und Jahresrhythmus, durch den das Kind Sicherheit und Geborgenheit erfährt.

Eine Besonderheit in unserem Kindergarten ist der wöchentliche Waldausflug. Wir schaffen den Kindern Erfahrungsräume, in denen sie ihrem Tatendrang, ihrer Phantasie und Kreativität freien Lauf lassen können, in denen sie aber auch Geborgenheit, Ruhe und Sicherheit finden.

Besonders wichtig sind uns die Lebensräume, in denen die Kinder Naturphänomene durch den „handgreiflichen“ Umgang mit den Elementen erleben. Dabei haben sie die Möglichkeit, Lebensprozesse von Pflanzen und Tieren zu beobachten und durch eigenes Tun mitverantwortlich unterstützen zu lernen.

Es geht darum, dem Kind wieder zu einem Grundgefühl für die Natur und ihrem Wirkungsgefüge zu verhelfen. Dieses in früher Kindheit veranlagte emotionale Grundgefühl kann die Basis für mutiges, aktives, eigenverantwortliches und umsichtiges Handeln im späteren Leben bilden.

Die Waldorfpädagogik ist eine alternative Form der Bildung, die auf der Philosophie des österreichischen Philosophen Rudolf Steiner basiert. Diese Pädagogik betont die Entwicklung des Kindes als ganzheitliches Wesen und legt Wert auf individuelle Entfaltung, kreative Selbsterfahrung und den respektvollen Umgang mit der Natur.

Im Zentrum der Waldorfpädagogik steht die Idee, dass jedes Kind einzigartig ist und seine eigenen Talente und Fähigkeiten entdeckt. Die Waldorfpädagogik setzt auf eine ganzheitliche, handlungsorientierte Umgebung, in der die Kinder durch praktische Erfahrungen und kreative Aktivitäten lernen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Waldorfpädagogik ist die enge Verbindung zur Natur. Durch Gartenbau, Waldtage und andere naturbezogene Aktivitäten sollen die Kinder ein Bewusstsein für die Natur entwickeln.

Darüber hinaus fördern wir eine ganzheitliche Entwicklung durch kreative und handwerkliche Aktivitäten wie Musik, Kunst, Handarbeit und Eurythmie. Dies soll dazu beitragen, dass die Kinder ihre kreativen Potenziale entfalten können und ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Denken, Fühlen und Handeln erwerben.

Jahresfeste

Im Waldorfkindergarten feiern wir verschiedene Jahresfeste, die im Einklang mit den Jahreszeiten und der Natur stehen.

  1. Erntedankfest: Im Herbst wird das Erntedankfest gefeiert, um für die Ernte und die Fülle der Natur zu danken.
  2. Michaelifest: Das Michaelifest wird Ende September/Anfang Oktober gefeiert und symbolisiert den Sieg des Lichts über die Dunkelheit. Das Fest soll Mut und Stärke versinnbildlichen.
  3. Martinstag: Am 11. November ist Martinstag. Um an den Heiligen Martin, der seinen Mantel mit einem Bettler geteilt hat, zu erinnern, laufen wir mit den Kindern und ihren selbstgebastelten Laternen durch die Dunkelheit des Plänterwaldes und singen Laternenlieder.
  4. Adventszeit: In der Adventszeit bereiten sich die Kinder und Erzieher*Innen auf das Weihnachtsfest vor. Mit unserem besinnlichen Adventsgärtlein läuten wir die Advents- und Weihnachtszeit ein. In dieser Zeit backen wir mit den Kindern Plätzchen, ziehen Kerzen und üben den Weihnachtsreigen ein.
  5. Drei Königsfest: Zum Andenken der heilige drei Könige greifen wir die Geschichte der Könige mit den Kindern in Form von Reigen und Geschichten auf.
  6. Fasching: An Fasching tauchen unsere Kinder jedes Jahr in eine neue fantastische Welt.
  7. Ostern: Mit den Kindern pflanzen wir Ostergras und bemalen gemeinsam Eier.
  8. Pfingsten: Auch Pfingsten wird bei uns im Kindergarten klein aber fein zelebriert.
  9. Jahresabschlussfest: Am Ende des Kindergartenjahres feiern wir unser buntes Sommerfest gemeinsam mit den Eltern.
  10. Vorschulabschlussfest: Um unsere Vorschulkinder gebührend zu verabschieden gestalten die Gruppen individuell ein schönes Abschiedsfest.
  11. Geburtstage: Die Kindergeburtstage werden alle gefeiert.

Diese Jahresfeste im Waldorfkindergarten dienen dazu, den Kindern ein Gefühl für den Rhythmus der Natur zu vermitteln und sie in Verbindung mit den Jahreszeiten und den traditionellen Festen zu bringen.

Gerne feiern wir auch Feste in unseren Gruppen, die Kinder aus ihrer Familie mitbringen

Tagesablauf

Die Tagesabläufe in den einzelnen Gruppe variieren alle etwas von einander. Hier ein Einblick aus einer unserer Gruppen.

  • 7:30 Uhr – 08:30 Uhr : Bringzeit, die Kinder werden im Kindergarten begrüßt und dürfen sich im Freispiel beschäftigen
  • 09:30 Uhr : Aufräumzeit und Morgenkreis
  • 10:00 Uhr: Gemeinsames Frühstück
  • 10:30 Uhr: Freispiel im Garten oder auf dem Spielplatz
  • 11:30 Uhr: Märchenkreis
  • 12:00 Uhr: Gemeinsames Mittagessen
  • 12:30 Uhr: Ruhe- und Schlafzeit
  • 13:30 Uhr: Aufstehzeit und Vesper
  • Ab 14:00 Uhr : Freispiel draußen mit den anderen Gruppen
  • Ab 14:30 Uhr: Abholzeit

Das erste Jahrsiebt

Das erste Jahrsiebt in der Waldorfpädagogik bezeichnet die Zeit von der Geburt bis zum Zahnwechsel im siebten Lebensjahr eines Kindes. In dieser Phase steht die Sinnesschulung im Vordergrund, da die Sinne in dieser Zeit besonders empfänglich sind und sich stark entwickeln. Die Waldorfpädagogik legt in dieser Zeit großen Wert auf freies Spielen, Bewegung und die Förderung der kreativen Entwicklung des Kindes. Es wird darauf geachtet, dass die Sinne des Kindes nicht überreizt werden und dass eine gesunde Entwicklung von Körper, Geist und Seele ermöglicht wird.

Sinnesentwicklung (bitte als Unterpunkt)

Die Sinnesentwicklung spielt in der Waldorfpädagogik eine wichtige Rolle. Wir legen großen Wert darauf, dass Kinder ihre Sinne auf vielfältige Weise schulen und entwickeln. Dies geschieht unter anderem durch das Arbeiten mit Naturmaterialien, das Erleben von Naturphänomenen im Wald und künstlerisches Gestalten mit verschiedenen Materialien.

In den ersten Jahren im Waldorfkindergarten werden die Sinne der Kinder durch das Spiel und die Bewegung in der Natur besonders geschult. Durch das Erleben von verschiedenen Materialien, Texturen und Gerüchen sowie das Hören von Klängen und Musik wird die Sinneswahrnehmung der Kinder sensibilisiert und gefördert.

In den späteren Kindergartenjahren werden die Sinne der Kinder weiterhin durch handwerkliche Tätigkeiten, künstlerisches Tun wie Aquarellieren und musizieren entwickelt.

Durch diese ganzheitliche Förderung der Sinnesentwicklung sollen die Kinder in der Waldorfpädagogik eine tiefe und differenzierte Wahrnehmung für ihre Umwelt erlernen, die sie auf ihrem weiteren Lebensweg begleitet und unterstützt.

Bedeutung von Krankheiten (bitte als Unterpunkt)

Wir legen besonderen Wert auf eine ganzheitlich orientierte Gesundheitserziehung. Krankheiten werden in der Anthroposophie, nicht nur als rein körperliche Ursache betrachtet, sondern auch als Ausdruck eines Ungleichgewichts von Körper, Seele und Geist.

Zur Prävention von Krankheiten ist uns unter anderem eine gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung und ein förderliches soziales Umfeld mit ausreichend Erholungszeit und Ruhephasen wichtig. Durch diese ganzheitliche Herangehensweise sollen die Kinder nicht nur körperlich gesund bleiben, sondern auch ihre seelische und geistige Gesundheit gefördert werden. Hierbei arbeiten wir eng mit den Familien zusammen um den Bedürfnissen des Kindes gerecht zu werden. Wir verstehen uns als Erziehungsgemeinschaft und sind deshalb im engen Kontakt mit euch Eltern.

Elternpartnerschaften

Ein großes Anliegen ist uns auch die Zusammenarbeit und die Bildung von Erziehungsgemeinschaften mit Familie, Eltern, Erzieher*innen und dem Kindergarten. Gemeinsame Gestaltung ist insbesondere bei der Vorbereitung der Jahresfeste gefragt. Dies, sowie organisatorische Fragen, praktische Aufgaben und inhaltliche Arbeit werden bei den regelmäßig statt findenden Elternabenden besprochen. Des weiteren gibt es noch Elternkreise.

Die Elternpartnerchaft im Waldorfkindergarten bietet durch die Elternkreise und gemeinsame Aktivitäten, den Eltern die Möglichkeit eine enge Verbindung zum Kindergartenleben ihres eigenen Kindes aufzubauen. Dies stärkt auch die Gemeinschaft unter den Eltern und fördert den Austausch und die Zusammenarbeit innerhalb der Kindergartenfamilie.

Die Elternpartnerschaft im Waldorfkindergarten kann eine bereichernde Erfahrung für alle Beteiligten sein und dazu beitragen, dass die Kinder sich in ihrem Kindergartenumfeld wohlfühlen und sich optimal entwickeln können.

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